Was sind das für Anzeichen, wenn man beim Essen sich immer wieder räuspert oder hustet oder gar Atemnot bekommt? Ist das noch normal oder schon eine Krankheit? Mit einem Selbsttest können Sie die Dysphagie schnell erkennen.
In diesem Beitrag möchte ich Sie auf die Dysphagie (Schluckstörung / Schluckbeschwerden) aufmerksam machen, die häufig bei:
- Schlaganfall,
- Parkinson,
- Demenz,
- Multiple Sklerose oder bei
- Erkrankungen des Mund-, Rachen- bzw. Speiseröhrenraums usw. auftritt.
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Was bedeutet Dysphagie
Wussten Sie, dass Sie circa 1.500 bis 2.000 mal am Tag schlucken, um Getränke, Nahrungsmittel und Speichel vom Mund in den Magen zu transportieren?
Das Schlucken ist eine Reflexbewegung und die Atemwege wie Lunge und Luftröhre werden dabei normalerweise nicht gefährdet. Bei gesunden Menschen funktioniert das Schlucken also automatisch.
Bei Menschen mit einer Schluckstörung hingegen ist der Schluckvorgang beeinträchtigt. Menschen mit einer Dysphagie haben aufgrund verschiedener Ursachen Probleme, die Nahrung im Mund zu einem Speisebrei zu formen und in den Magen zu befördern.
Aber nicht nur das Schlucken von Nahrung, sondern auch von Flüssigkeiten bereitet den Betroffenen ausgesprochene Schwierigkeiten.
Wie erkennt man aber Schluckprobleme rechtzeitig?
AnzeigeSelbsttest Dysphagie: Verdacht auf eine Schluckstörung
Jeder Mensch verschluckt sich mal am Essen oder muss plötzlich Husten. Das ist ganz normal. Wenn aber bestimmte Symptome häufiger auftreten, ist Vorsicht geboten.
Hier eine Checkliste von Symptomen, die auf eine Schluckstörung hindeuten können:
- Häufiges Räuspern beim Essen und Trinken.
- Häufiges Husten während dem Essen und Trinken.
- Die Stimme klingt nach dem Essen häufiger gurgelig, verschleimt oder nass.
- Häufigere Atemnot beim Essen und Trinken.
- Probleme damit, Tabletten zu schlucken.
- Häufigeres Austreten von Nahrung aus Nase und Mund während oder nach dem Essen.
- Im Mundraum bleiben nach dem Schlucken noch Speisereste zurück.
- Es wird deutlich mehr Zeit zum Essen als früher benötigt.
- Ungewollter Gewichtsverlust in der vergangenen Zeit.
- Fremdkörpergefühl (Kloßgefühl) im Hals nach dem Schlucken?
- Wird auf bestimmte Speisen und Getränke verzichtet, weil diese nicht mehr so gut geschluckt werden können?
Sollten Sie eine oder mehrere der oben genannten Fragen mit JA beantwortet haben, sollten Sie die Problematiken ärztlich abklären lassen.
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Wer ist der richtige Ansprechpartner bei einer Dysphagie?
Besteht der Verdacht auf eine Schluckstörung, sollte der Arzt aufgesucht werden, damit rasch Abhilfe geschaffen werden kann. Denn eine Dysphagie kann zu Mangelernährungen führen. Auch bemerkte und unbemerkte Lungenentzündungen sind möglich und somit kann eine Dysphagie lebensbedrohlich werden und deshalb ein großes, gesundheitliches Risiko sein.
Je nach Schwere einer Schluckstörung wird der Hausarzt weitere Fachärzte und Logopäden mit Tätigkeitsschwerpunkt „Dysphagie“ in die Behandlung mit einbeziehen.
Ernährung bei Schluckbeschwerden
Was Personen mit Schluckbeschwerden bei der Ernährung beachten sollten, lesen Sie in meinem Beitrag “Richtige Ernährung bei Schluckstörungen – mit Rezeptvorschlägen“. Weiter unten habe ich Ihnen auch Rezepte bereitgestellt.
Je nach Schwere der Schluckstörung haben Dysphagiepatienten besondere Ernährungsanforderungen. Zum einen muss die Nahrung gut zu schlucken sein, das heißt, sie muß unter Umständen angedickt, verdünnt oder gut püriert werden. Zum anderen muss sie aber ausreichend mit allen wichtigen Nährstoffen versehen sein.
Nehmen die Patienten zu wenig Nahrung auf, entsteht schnell eine Mangelernährung und zwar in Form von Gewichtsverlust und/oder Unterversorgung von Energie- und Nährstoffen wie Vitaminen, Mineralien, Eiweiß usw.
Das heißt, durch zu wenig Essen verliert der Patient an Gewicht. Außerdem ist die aufgenommene Nahrungsmenge zu gering, um damit mit allen notwendigen Vital- und Nährstoffen versorgt zu sein.
Menschen die herkömmliche Kost nicht mehr schlucken können, müssen ab einem bestimmten Zeitpunkt auf pürierte Kost oder Flüssignahrung umgestellt werden. Wenn auch dies nicht mehr funktioniert, wird eine künstliche Ernährung nötig werden.
Hinweis: Wer einen Pflegegrad hat und zu Hause gepflegt wird, hat jeden Monat Anspruch auf kostenlose Pflegehilfsmittel. Diese können Sie hier einfach bestellen.
Pürierte Kost als Alternative
Ist der Zeitpunkt gekommen, daß sich der Patient nicht mehr von regulärer Kost ernähren kann, da das Schlucken zu problematisch geworden ist, sollte auf pürierte Kost umgestellt werden. Doch nicht alles läßt sich gleich gut pürieren und man muß ein Gespür dafür entwickeln, welche Speisen sich eignen und welche eher weniger.
Doch nicht jeder hat die Erfahrung beim Zubereiten von ausgewogenen, nährstoffreichen und gut schluckbaren Speisen für Dysphagiepatienten. Deshalb möchte ich Sie auf entsprechende Spezialprodukte aufmerksam machen.
Für Betroffene gibt es zum Beispiel von winVitalis speziell abgestimmte, nährstoffreiche Püreemenüs und hochkalorische Suppen. Die Püreemenüs sind den Original-Nahrungsmitteln nachempfunden und sind bei Bedarf auch hochkalorisch erhältlich, um einer Mangelernährung entgegenzuwirken.
Die gleichmäßig pürierte Konsistenz dieser Menüs kann Dysphagiepatienten eine Hilfe beim Essen sein, da die Gefahr des Verschluckens minimiert wird.
Ich hatte mir selbst zum Test einige dieser Püreemenüs bestellt, weil ich wissen wollte, wie diese schmecken. Hier mein Fazit:
Selbstverständlich esse auch ich am liebsten mein Steak, meine Maultaschen und meine Kartoffeln im Originalzustand. Das macht schon den Spaß am Essen und den unterschiedlichen Konsistenzen der einzelnen Nahrungsmittel aus. Bei den Püreemenüs handelt es sich jedoch um eine Ernährungsform für kranke Menschen, die ohne diese Kostform vielleicht künstlich ernährt werden oder auf Trinknahrung umgestellt werden müßten.
Püreekost früher
Ich kannte bisher pürierte Kost nur vom Krankenhaus – aber das ist schon gefühlte hundert Jahre her. Da lag lieblos hingeschmettert ein blondes Häufchen neben einem braunen und einem grünen auf einem Teller. Es hätte wohl Rinderbraten mit Kartoffeln und Erbsengemüse sein sollen. Rein optisch und geschmacklich war nichts davon zu erkennen und es war zum Davonlaufen.
Das ist jedoch nicht mit dem zu vergleichen, was heute bei den neuartigen, zeitgemäßen Püree-Menüs auf den Tisch gebracht wird.
Püreekost heute
Von der Konsistenz her sind sie pürierten winVitalis-Püreemenüs so glatt, dass sie gut zu schlucken sind und dadurch auch ein VERSCHLUCKEN stark minimiert werden kann. Die Püreemenüs sind sehr geschmackvoll weil sie rein aus natürlichen Zutaten hergestellt werden und auch so schmecken. Das pürierte Gulasch schmeckt herzhaft nach Fleisch, das Blaukraut schmeckt wie Blaukraut und nicht wie aus dem großen Chemietopf zusammengesetzt und auch die anderen Beilagen sind geschmacklich gut zu erkennen. Trotz allem arbeitet winVitalis nur mit natürlichen Zutaten und verzichtet komplett auf Geschmacksverstärker.
Die Menüs sind als Dauernahrung geeignet aber auch mal für Zwischendurch wenn es mal schnell gehen muss und es nicht möglich ist, selbst zu kochen und zu pürieren. Die Püreemenüs kann man unproblematisch übers Internet bestellen. Immer wieder werden auch Testpakete oder Gutscheine angeboten.
Wie Sie selbst leckere Desserts und Gerichte herstellen, die Menschen mit Dysphagie gut schlucken können, erfahren Sie in diesen Rezepten.
Wußten Sie übrigens, dass von den Speicheldrüsen täglich 1 bis 1,5 Liter Speichel gebildet werden? Die Speichelbildung trägt wesentlich zur Zerkleinerung von Nahrung und somit zum Schlucken von Nahrung bei.
Wo entstehen Schluckstörungen?
Das Schlucken findet in 4 Phasen statt. Schluckstörungen entstehen, wenn im Mund die Lebensmittel nicht mehr geformt und vom Mund in den Magen befördert werden können. Die Schluckstörung findet meistens in den Phasen 1 und 2 statt.
Phase 1 – Speisen zerkleinern und einspeicheln
Gemeinsam mit einem intakten Gebiss und Kiefergelenk, einer ausreichend beweglichen Zunge sowie einer gut funktionierenden Kaumuskulatur ist es uns möglich, Speisen zu zerkleinern. Ganz wichtig bei diesem Prozess ist auch, dass genügend Speichel produziert wird, um einen Speisenbrei herzustellen.
Phase 2 – Formung des Speisebreis
Der entstandene Speisebrei wird zu einem Bolus (eigentlich ein schluckbarer Happen) geformt und in Richtung Rachen transportiert. Dort erfolgt der reflexartige Schluckvorgang, der nicht bewusst gesteuert wird.
Phase 3 – Rachenphase
Jetzt geht es darum, dass der Speisebrei nicht „in den falschen Hals“ gelangt. Verschiedene Abläufe sorgen dafür, dass der Bolus in die Speiseröhre – und nicht in die Nase oder Luftröhre – befördert wird.
Phase 4 – Speiseröhrenphase
Der Speisebrei wird jetzt von der Speiseröhre in Richtung Magen befördert.
Quelle:
Dieser Beitrag entstand mit tatkräftiger Unterstützung der Ernährungsberaterinnen der Firma Apetito. An dieser Stelle möchte ich mich für die hilfreichen Tipps nochmals recht herzlich bedanken.
Für alle Interessierten: Die Firma Apetito hat das Demenzkonzept “Demenz is(s)t anders“ entwickelt und Ende 2015 vorgestellt.
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Quelle Bildmaterial: Fotolia #127507982 © CrazyCloud
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